| Start Ziel |
Strecke Höhenm. |
Dauer | Wetter | Karte |
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| Wattens → Lizumer Hütte | 17,2 km ↔ 1460 m ⤴ 0 m ⤵ |
5:30 h |  |
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| Heute folgt dann wohl für eine Weile der letzte und auch der Eintrag, der mir am schwersten fallen wird... An meinem Ruhetag besuchten wir Innsbruck und ich hatte immer noch mit meinem Bein zu kämpfen. Zusätzlich kam dann noch leichtes Fieber mit Frösteln dazu. Also in der Apotheke noch schnell entsprechend eingedeckt und das Frieren mit ein bißchen Badewanne kuriert :-) Trotzdem daß ich abends mit viel Ungewißheit in's Bett ging, hatte ich einen sehr schönen Tag. Am nächsten Morgen ging's mir auch wieder echt gut und die Schmerzen im Bein waren auch fast weg. So machte ich mich dann auf den Weg - die ersten zwei Kilometer noch in Begleitung :-) Klappte echt gut... Grob nach fünf Kilometern meldete sich das Bein dann wieder - dieses Mal aber gewaltig schnell... Es ging nochmal kurz in die Idylle mit Blick zurück Richtung Karwendel, aber mit Tränen in den Augen mußte ich mir dann eingestehen, daß ich die nächsten fünf Etappen quer durch die Berge so nicht überstehen würde... Für mich war der Zeitpunkt gekommen meinen Traum erstmal zu begraben und die Heimreise anzutreten :-( Wenigstens hatte ich erst einen netten jungen Mann, der mich nicht nur in's Tal brachte, sondern sogar gleich an den Bahnhof. Und dann hatte ich einen ganz tollen Abholservice ;-) Jetzt sitze ich traurig zu Hause und das Bein schmerzt. Mal schauen, ob mir der Arzt vielleicht in der nächsten Woche noch grünes Licht gibt... Der Traum ist verschoben, aber nicht ausgeträumt... Venedig, wir haben noch eine Rechnung offen... So, der Arzt hat's jetzt amtlich gemacht - eine fette Sehnenscheidenentzündung... Und damit das Aus für diese Jahr :-( Die Hütten in den Dolomiten schließen bereits in drei Wochen und das schaffe ich definitiv nicht mehr... Fast ein Jahr ist jetzt vergangen und jetzt gilt es den Traum auszugraben und weiterzuträumen :-) Die letzten Wochen und Tage stand wieder die Planung an, welche dieses Jahr aber etwas entspannter war, weil ja schon alles da war und das ganze auch nicht so ganz unbekannt ist. Als dann aber der letzte Arbeitstag da war und mir so langsam bewußt wurde, daß es doch nur noch zwei Tage sind bis es wieder losgeht, kam doch wieder so ein bißchen Vorfreude und Kribbeln auf :-) Und so stand heute die Anreise auf dem Programm. Und wenn man dann noch den besten Vater der Welt hat, dann verkürzt sich die Anreise doch um viermal Umsteigen und einige Stunden ;-) So stieg ich dann erst in Bregenz in den Zug und war begeistert - da kann sich die Deutsche Bahn mal eine fette Scheibe abschneiden... Ich war pünktlich und hatte nettes Personal B-) In Wattens ging’s dann in ein altbekanntes Hotel :-) Allerdings diesmal ohne Badewanne :-O Dafür wollte mir die Dame an der Rezeption gleich mal die Sauna erklären. Sie scheint mich wohl ganz gut zu kennen, aber das wäre heute bei über 30 Grad selbst mir zu viel gewesen :-D Pünktlich zwei Minuten später fing es an zu schütten - Schwein gehabt... Aber den Italiener und ein Eis ließ ich mir trotz alledem nicht nehmen :-) Und jetzt liege ich im Hotel, hab grad noch ein eingeschweißtes Vesper für morgen bekommen und freue mich auf morgen früh - in der Hoffnung, daß sich die Ausschlaffähigkeit im Vergleich zum letzten Jahr etwas verbessert hat ;-) Um halb sechs wird die Nacht aber spätestens zu Ende sein - in diesem Sinne: Gute Nacht! Ok, der rote Faden vom letzten Jahr zieht sich durch und ist wohl nicht gerissen - das erste Mal war ich um halb eins nachts wach... Beim Blick auf die Uhr war erstmal Augenverdrehen angesagt, aber nochmal fünf Stunden schlafen zu können hat auch was :-) Und heute Morgen bin ich tatsächlich mit dem Wecker aufgewacht :-) Und das obwohl ich genau das Zimmer hatte, das ich nicht wollte - extra ein ruhiges Zimmer hatte ich bestellt, bekommen habe ich das direkt an der Hauptkreuzung im Ort... Und an ein geschlossenes Fenster war bei der Hitze trotz Gewitter nicht zu denken. Naja, der Eberhofer-Krimi wiegte mich dann in den Schlaf :-) Und so verließ ich Wattens früh morgens nach der zweiten Schlafrunde Richtung Süden. Da ging es dann gleich auch mal recht knackig entlang des Kreuzweges nach oben - die Christen stehen da wohl ein bißchen auf Selbstkasteiung ;-) Trotz der frühen Zeit war in Wattens schon einiges los - und das merkte ich dann erst richtig als ich die ersten paar hundert Meter hinter mir hatte. Die Ruhe kehrte ein. Bis auf das Rauschen des Wattenbaches herrschte hier idyllische Stille... Knapp vor der Halbzeit gab es dann das wohlverdiente Frühstück - ich setzte mich zu einem Kuhpärchen samt Nachwuchs und machte mich über mein eingeschweißtes Vesper her, welches gleich mal die Neugier der Vierbeiner weckte - ich wurde ausgiebig beschnuppert. War schlußendlich aber wohl doch nicht gut genug :-D Prompt in diesem Moment hüpfte die Sonne über den Berg, welche mich dann auch fast bis zur Lizumer Hütte begleiten sollte :-) Entlang des Wattenbaches ging es dann bis zur Kaserne Walchen und hier war ich mir gar nicht sicher, ob es noch weitergeht - Schlagbaum mit Soldat daneben, der auch gleich nach draußen gesprungen kam. Beeindrucken konnte ich ihn dann aber wohl doch nicht - ich durfte passieren :-) Und seither renne ich durch militärisches Gebiet, ständig links und rechts Schilder, daß alles hochgefährlich ist :-O Aber da ich das hier noch online stellen konnte bin ich wohl auf der Hütte angekommen und habe es überlebt :-D Kurz vor der Hütte gab’s noch ein halbes Kilo Bergkäse und mit dem im Gepäck die letzten paar Meter hoch zur Hütte. Und da gab es die nächste Überraschung - ich war mir nicht mehr sicher, ob ich noch in Österreich bin... Bis auf den Wirt sehen hier alle nach einer südostasiatischen Herkunft aus und die erste Frage war, ob ich denn Englisch könne!? Scheint wohl die asiatische Perle Österreichs zu sein :-D Auf jeden Fall sind hier Taiwaner, Nepalesen und eine Frau aus Singapur - so viel habe ich mittlerweile rausgefunden ;-) Denglish funktioniert auf jeden Fall ganz gut :-D Und um es vollständig multikulti zu machen herrscht hier deutsche Gründlichkeit. Zimmernummer, Bettnummer, Kartennummer, Tischnummer - alles wird zugewiesen ;-) Nach einem alkfreien Weizen (dieses Mal war es wirklich einer ;-)) und einer kalten Dusche saß ich dann draußen und konnte gleich mal erste Kontakte knüpfen - es scheinen dieses Jahr definitiv einige mehr das gleiche Ziel zu haben ;-) Einen Nußkuchen konnte ich mir dann auch nicht mehr verkneifen und jetzt sitzen wir gerade drinnen und sind fleißig am Ratschen - und in allen möglichen kleinen Pausen entstehen diese Zeilen hier. Da es hier auf der Hütte aber statt WLAN nur Schnaps gibt bleibt das für euch noch ein Geheimnis und ich werde euch bis morgen vertrösten müssen ;-) Und so geht diese „lange“ achte Etappe zu Ende :-) Auch wenn sie tatsächlich bis jetzt zeitlich die kürzeste war... |
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