Das mit mir und meinem Schlafrhythmus wird wohl nichts mehr... Um halb eins war die Nacht das erste Mal zu Ende und dann noch ein paar Mal im anderthalb Stunden Takt. Aber um halb sechs habe ich mich dann endgültig aus dem Lager geschlichen :-) Hier herrschte noch Ruhe bis auf ein paar verschlafene Gesichter, die sich auf‘s Klo verirrt hatten.
Kurz vor sechs ließ ich die Hütte dann mit einem kurzen Gruß nach Nepal hinter mir und startete in eine absolute Ruhe - keine Seele unterwegs, nur die Natur und ich :-)
Nach einer knappen Stunde gesellte sich dann auch noch die Sonne zu mir.
Es ging immer steil bergauf bis ich das Geierjoch erreichte und der Ausblick von dort war einfach der Wahnsinn... Der Junssee lag mir zu Füßen und gegenüber ragte der Olperer hinter dem Tuxer Gletscher empor - ein Bild für die Götter...
Na gut, da laße ich mich doch gerne zu einem ausgiebigen Frühstück hinreißen :-)
Allerdings pfiff hier noch ganz ordentlich der Wind. Also wechselte ich ein Stückchen weiter nach rechts und die Wahl konnte nicht besser sein - ein Edelweiß direkt zwischen meinen Beinen. Da kann heute ja nichts mehr schiefgehen :-)
Immer wieder traf ich einen Mitwanderer, was die Pausen doch sehr kurzweilig werden ließ :-)
Und so ging es dann weiter durch die Toten Böden - eine superidyllische Landschaft...
Nach dem Anstieg auf den Gschützspitzsattel lag das heutige Ziel bereits vor mir - das Tuxer-Joch-Haus. Allerdings folgte erst noch ein langer Abstieg, welcher aber von jeder Menge Murmeltieren begleitet wurde :-) So scheu sind die kleinen gar nicht, dafür aber rotzfrech ;-)
Auch der längste Abstieg hat mal ein Ende und so ging es dann die letzten Meter hoch zur Hütte, auf welchen ich mit viel Glockengebimmel angespornt wurde :-)
Und jetzt glaube ich langsam echt, daß ich nicht mehr in Österreich bin - die Begrüßung war auf jeden Fall polnisch angehaucht :-D Naja, nur noch ein paar Tage bis nach Italien ;-)
Zumindest versteht man dort auch, was eine Dusche ist :-) Und danach fühlte ich mich erstmal wieder etwas frischer.
Ein paar erfrischende Getränke und ein paar Runden Kartenspielen später sitze ich jetzt an einem kleinen Speichersee in der Nähe der Hütte und genieße die Sonnenstrahlen, welche schon fast auf mich einprügeln ;-)
Ein paar literarische Ergüsse kommen je nach Auge des Betrachters auch noch raus ;-)
Mit einem atemberaubenden Blick auf die morgige Etappe über die Friesenbergscharte, welche der Wanderführer verzückend nennt, geht es jetzt dann zum Abendessen und damit laße ich den Tag langsam ausklingen :-) |